Druckknöpfe – Finde den passenden Drücker für dein Nähprojekt!
So wie es unterschiedliche Nähprojekte gibt, gibt es auch eine Vielzahl an verschiedenen Druckknöpfen. Da den Überblick zu behalten, und den richtigen Drücker für das eigene Projekt zu finden, ist nicht immer leicht. Hier könnt ihr euch einen Überblick verschaffen.
Druckknöpfe gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Aus Metall und Plastik, in gold und silber und anderen metallischen Veredelungen und in vielen verschiedenen Farben. Es gibt sie geschlossen, offen, ring-, stern- oder herzförmig und bedruckt mit hübschen Motiven.
Druckknöpfe – Ein Blick in die Vergangenheit
Der erste Druckknopf unserer Zeit wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts, 1885 von Heribert Bauer erfunden. Der meldete auf diesen das weltweit erste Patent an, ging mit dem Knopf allerdings nie in Serie. Knapp zwei Jahrzehnte später, im Jahr 1903, verbesserte Hans Prym (kennste, oder?) den Druckknopf. Er stattete ihn mit einer Feder aus, die für einfacheres und zuverlässigeres Öffnen und Schließen sorgte. Und das ist der Druckknopf, wie wir ihn heute kennen und nutzen.
Annäh- oder Nähfrei-Druckknopf
Druckknöpfe zum Annähen* sind praktisch, da kein weiteres Werkzeug benötigt wird. Diese sind in der Regel aus Metall und bestehen, wie auch alle anderen Druckknöpfe, aus zwei Paaren mit jeweils Ober- und Unterteil. Da sie von Hand mit Nadel und Faden an das Nähstück genäht werden, sind sie allerdings nicht allzu strapazierfähig, weshalb man sie eher an Kleidung für Erwachsene, als an Kinderkleidung findet. Häufig wird diese Verschlussart an die Knopfleisten eines Mantels genäht, damit sie von außen nicht sichtbar ist. Gerne werden sie auch genutzt, um den Untertritt eines Trenchcoats am richtigen Platz zu halten.
Viel häufiger findet ihr mittlerweile aber die „Nähfrei“ Variante der Druckknöpfe*, nämlich die zum Vernieten. Diese gibt es aus verschiedenen Materialien wie Metall und Plastik und für die unterschiedlichsten Stoffqualitäten. Anbringen könnt ihr sie mit Hilfe eines mitgelieferten Werkzeuges und eines Hammers oder zum Beispiel der Vario Zange von Prym.
Jersey Druckknöpfe
Der Jersey Druckknopf* besteht aus zwei Zackenringen, einem Teil mit Vertiefung und einem weiteren Teil mit Kugelkopf.
Jersey Druckknöpfe findet ihr entweder mit offenem Ring, durch diesen bleibt der Stoff sichtbar, oder als geschlossenen Ring. Beide Versionen gibt es in vielen Farben. Die geschlossene Variante bekommt ihr außerdem mit dekorativen Motiven bedruckt. Wie der Name schon erahnen lässt, ist er für elastische Stoffe geeignet.
Aber auch für dünne, unelastische Stoffe kann der Jersey Drücker gewählt werden. Um den Knopf anzubringen, müssen keine Löcher vorgestochen werden, denn beim Zusammendrücken der Zange* oder dem Schlag mit dem Hammer verdrängen die Zacken den Stoff und sie finden so ihren Weg in das passende Gegenstück.
Kam Snaps
Kam Snaps* sind in der Regel aus Plastik, sind bunt und sehen in ihrer runden Standardform fast aus wie bunte Schokolinsen.
Da der Zug beim Öffnen und Schließen des Snaps auf diesem einzelnen Stift liegt, sind sie vor allem für feste, nicht zu dünne unelastische Webware, nähbares Papier/Pappe und (Kunst)Leder geeignet.
Anorak Druckknöpfe
Anorak Druckknöpfe* sind besonders für vielgenutzte Alltagskleidung, wie Jacken und Hosen geeignet. In diese Druckknöpfe ist eine Feder eingebaut, die dafür sorgt, dass verschlossen bleibt was verschlossen wurde und sich dennoch leicht wieder öffnen lässt.
Bei der abnehmbaren Kapuze unserer Softshelljacke Susan kommen bspw. praktische Druckknöpfe zum Einsatz. Je nach Design könnt ihr hier entscheiden, ob euch hierfür farbige Kam Snaps aus Plastik oder wertige Metall-Druckknöpfe besser gefallen.
Druckknöpfe für Sport und Camping
Für schwerere Projekte ,wie zum Beispiel Zelte oder Sonnensegel, sind Druckknöpfe für Sport und Camping* die richtige Wahl.
Aber auch an Jacken sehen sie toll aus und halten dabei richtig was aus!
Auch diese sind mit einer Feder ausgestattet, die hier dafür sorgt, dass die Knöpfe eine starke Schlusskraft besitzen und somit auch bei Wind und Wetter standhalten.
Druckknöpfe zum Anschrauben
Bei richtig starker Beanspruchung sind Druckknöpfe zum Anschrauben* besonders gut geeignet. Dabei wird eine Seite fest mit dem Untergrund verschraubt und die andere mit dem verwendeten Textil vernietet. So kann man zum Beispiel einen Sandkasten winterfest mit einer Plane abdecken, um ihn vor der nassen und kalten Jahreszeit zu schützen.
Step-by-Step: Jersey Druckknöpfe anbringen
Um euch den Einstieg im Gebrauch mit Druckknöpfen zu erleichtern, seht ihr auf den folgenden Bildern Step-by-Step, wie man einen Jersey Druckknopf mit Hilfe der Vario Zange von Prym* anbringt. Alternativ kann dazu auch das mitgelieferte Werkzeug und ein Hammer genutzt werden.
Das mitgelieferte Werkzeug wird in die Zange eingesetzt, dazu einfach beide Teile in die dafür vorgesehenen Löcher der Zange pressen. Da beide Teile gleich sind, ist es egal, welches von ihnen in das rechte oder linke Loch kommt. Den ggf. mit Vlies oder Wonder Dots verstärkten Stoff bereitlegen und Knopfpositionen auf dem Obertritt markieren.
Ein Jersey Druckknopf besteht immer aus vier Teilen, für den Obertritt wird ein Zackenring und ein Teil mit Kugelkopf benötigt. Der Zackenring wird so in die Zange eingesetzt, dass die Zacken herausschauen. Den Kugelkopf hingegen mit der Kugel voran in die Zange einsetzen.
Die rechte Seite, also die später sichtbare Seite, mit der markierten Stelle auf dem Zackenring in der Zange positionieren und mit dem Finger leicht andrücken. Sitzt alles an der richtigen Stelle, die Zange mit etwas Kraft zusammenpressen. Anschließend das Nähstück mit dem Knopf aus der Zange lösen.
Alternativ funktioniert das Anbringen des Knopfes ganz genauso mit den bei Einzelpackungen mitgelieferten Werkzeugen und einem Hammer.
Um das Gegenstück des Knopfes an der passgenauen Stelle anzubringen, hilft es den Kugelkopf mit etwas Schneiderkreide zu bemalen und ihn anschließend auf den Untertritt zu pressen. Am so entstehenden Punkt wird das Unterteil angebracht.
Für das Anbringen des Druckknopfes am Untertritt wird genauso vorgegangen, wie schon beim Obertritt. Dabei darauf achten, dass die leicht erhabene Seite des Unterteils im Werkzeug versinkt.
Dieses Mal die linke, also die innen liegende Seite des Nähstückes auf dem Zackenring positionieren und vernieten.
Fertig, der Druckknopf ist angebracht!
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Happy sewing,
Eure Ina
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