Nähideen für nachhaltige Haushaltshelfer
In dieser Anleitung seht ihr drei Nähideen, die euch helfen, den Alltag etwas nachhaltiger zu gestalten. Mit selbstgenähten und wieder verwendbaren Abschminkpads, Obst- und Gemüsebeuteln sowie Schüsselabdeckungen könnt ihr euren täglichen Müll ein wenig reduzieren. Gleichzeitig habt ihr ein paar hübsche Accessoires für euren Haushalt!
Die kleinen, nachhaltigen Haushaltshelfer könnt ihr wunderbar aus alten Stoffresten nähen. Verwendet ausrangierte Frotteehandtücher für die Abschminkpads, Omas alte Gardinen für die Obstbeutel oder eine unbenutzte Wachstuch-Tischdecke für die Schüsselabdeckung. Das macht nicht nur den Gebrauch, sondern auch das Nähen nachhaltig. Klar, es sind nur Kleinigkeiten, trotzdem sorgen sie bei langfristiger Verwendung dafür, dass Plastikmüll vermieden wird. Außerdem sind die selbstgenähten Accessoires auch eine schöne Geschenkidee. Schaut euch hier die Nähanleitungen an und ladet euch dazu unsere Vorlagen gratis herunter. Sie enthalten die wichtigsten Infos zum Nachnähen.
Schüsselabdeckung nähen
Selbstgenähte Schüsselabdeckungen sind ein nachhaltiger Ersatz für Frischhalte- und Alufolie. Durch das eingenähte Gummiband lassen sie sich über Schüsseln mit Essensresten oder geöffnete Konservendosen stülpen. Aus beschichtem Stoff sind sie abwischbar und somit mehrmals verwendbar.
Dafür benötigt ihr:
- beschichteten Stoff (-rest), Wachstuch, z. B. ausrangierte Tischdecke
- Gummiband (5-7 mm breit)
Stellt die gewünschte Schüssel mit der Öffnung auf ein genügend großes Stück Stoff und zeichnet sie ab. Ergänzt rundherum eine Zugabe von 4 cm.
Schneidet mit dieser Größe zwei Kreise (aus zwei verschiedenen Stoffen) zu und steckt sie rechts auf rechts mit Stoffklammern zusammen.
Näht beide Lagen mit 1 cm Nahtzugabe zusammen und lasst eine Wendeöffnung von ca. 4-5 cm. Kürzt die Nahtzugabe anschließend mit einer Zackenschere und wendet die Abdeckung durch die Öffnung.
Näht mit 1,5 cm Abstand eine Naht, damit ein Tunnel für das Gummiband entsteht. Verwendet einen geeigneten Nähfuß (Teflon-Nähfuß) oder legt Seidenpapier auf, um den Stofftransport zu verbessern (weitere Tipps zum Nähen von beschichteten Materialien).
Zieht das Gummiband, das etwa so lang wie der Schüsselumfang ist, mit einer Sicherheitsnadel in den Tunnel ein.
Zieht das Gummiband ein gutes Stück heraus, sodass sich die Haube kräuselt und sie später gut gespannt ist, wenn ihr sie über die Schüssel zieht. Näht die Gummiband-Enden zusammen.
Steppt die Abdeckung rundherum knappkantig ab und schließt dabei gleichzeitig die Wendeöffnung.
Obst- und Gemüsebeutel nähen
Mit selbstgenähten Beuteln für Obst- und Gemüse seid ihr super ausgestattet, um der Plastiktütenflut zu entgehen! Nicht nur für den Einkauf, auch zur Aufbewahrung von Kleinigkeiten oder als Geschenkverpackung sind sie eine schöne Nähidee.
Dafür benötigt ihr:
- Tüll, Netzstoff, ausrangierte Gardine
- 140 cm Satin- oder Webband
Schneidet z.B. aus Tüll ein Rechteck mit 27 cm x 60 cm zu, faltet es mittig und näht die Seiten mit 1 cm Nahtzugabe zusammen.
Lasst 3 cm von der oberen Kante entfernt jeweils eine 1,5 cm große Öffnung.
Steppt die Öffnungen rundherum knappkantig ab, um sie zu stabilisieren.
Faltet die offene Kante 3 cm um und steppt rundherum mit 1,5 cm Abstand zum Bruch die Tunnelnaht.
Zieht von beiden Seiten je ein Band (70 cm lang) in den kompletten Tunnel ein und verknotet die Enden (genauer zu sehen in der Nähanleitung zum Turnbeutel).
Mit den Beuteln aus buntem Tüll macht der Einkauf gleich noch ein bisschen mehr Spaß! Übrigens wiegt so ein Beutel um die 8 bis 10 Gramm. Wenn ihr auf freundliche Verkäufer stoßt, fragt sie doch, ob sie beim Abwiegen der Früchte das Gewicht abziehen.
Abschminkpads nähen
Für die Abschminkpads könnt ihr prima alte T-Shirts und Frottee-Handtücher verwenden. Mikrofaser-Tücher sind nicht ganz so umweltfreundlich, dafür könnt ihr jedoch bei der Anwendung auf Make-up-Entferner aus Plastikflaschen verzichten. Näht am besten gleich einen ganzen Schwung, damit ihr gut ausgestattet seid. Die zwei Lagen Jersey sorgen für Stabilität und eine lange Haltbarkeit.
Schneidet für ein Pad 2 x Jersey sowie 1 x Frottee bzw. Mikrofasertuch grob zu und zeichnet mit einem Glas o. ä. (Durchmesser ca. 8 cm) einen Kreis auf.
Näht die drei Lagen rechts auf rechts auf der Kreislinie zusammen. Lasst eine 3 cm große Öffnung und verriegelt den Nahtanfang sowie das -ende sorgfältig. Kürzt die Nahtzugabe mit einer Zackenschere.
Wendet das Abschminkpad z.B. mit Hilfe eines Essstäbchens und stülpt die Nahtzugabe an der Öffnung nach innen. Steppt das Pad rundherum knappkantig ab, dabei wird gleichzeitig die Öffnung geschlossen.
Wascht die Abschminkpads nach der Benutzung in einem kleinen Beutel in der Waschmaschine bei 60 Grad. Anschließend sind sie - im Gegensatz zu Wattepads - wieder einsatzbereit!
Eine schöne Übersicht zu verschiedenen Abschminkpad-Nähvarianten findet ihr bei "two and a half seams". Desi hat auch verschiedene Stoffarten getestet und verglichen.
Und jetzt viel Spaß beim Nachnähen und Verwerten hübscher Stoffreste!
Habt ihr weitere Nähideen für Dinge, die unseren Alltag nachhaltiger machen und dazu beitragen, Müll zu vermeiden? Gerne zeigen wir noch mehr Anleitungen, um einen kleinen Beitrag für die Umwelt zu leisten.
Happy Sewing,
Eure Ina
*Affiliate-Link: Wenn ihr diesen Link klickt und anschließend etwas kauft, erhalte ich eine geringe prozentuale Vergütung. Der Preis des Produktes verändert sich für euch nicht. Weitere Informationen findet ihr hier.
Merkt euch die Nähideen gerne auf Pinterest.
Kommentare
Antwort zum Kommentar
Antwort zum Kommentar